Was gehört wohl zu den kaukasischen Kostbarkeiten? Das wollten wir im Mai 2019 erkunden. Und es gab viel zu entdecken: Kirchen, Klöster, Kathedralen - monumentale Ausblicke auf die Natur im großen und kleinen Kaukasus und am Schwarzen Meer.
Nette, aufgeschlossene Menschen und wunderbare Speisen, die uns serviert wurden. Jeder Tag war voll mit Erlebnissen.

Die Religion

Die große Bedeutung der Religionen, vor allem des Christentums, wird an der Vielzahl der religiösen Gebäude und ihrem gepflegten Zustand sichtbar. Viele der christlichen Klöster lagen nicht nur in den größeren Städten, sondern oft weit entfernt von ihnen. Einmal ging die Fahrt durch eine lange Schlucht bis in die Nähe der iranischen Grenze. Wir haben die Fahrten durch die verschiedenen Landschaften sehr genossen. Neben über hundertjährigen Gebäuden wurde auch Neues, Modernes gebaut, wie zum Beispiel in der armenischen Hauptstadt Jerewan.

"Die heilige Nino" brachte das Christentum nach Georgien. Ihr Zeichen war das aus Weinrebenholz mit ihrem eigenen Haar gebundene Kreuz. Zu jedem Kloster, jedem Bild, jedem Ornament wurde uns erzählt, welche Bedeutung es hat. Zum Beispiel das armenische Kreuz: Die Armenier haben dieses christliche Symbol etwas abgewandelt. Aus seinen Ecken sprießen neue Triebe. Es soll nicht den Tod Jesus Christus symbolisieren, sondern Zeichen für neues Leben setzen. 

Der große Kaukasus

Bevor wir in die Höhenlagen des großen Kaukasus vordringen, fahren wir erst an mit bunten Blumen übersäten Bergwiesen vorbei, die viele in der Form auch aus ihrer Kindheit kannten. Und nicht nur der Anblick war faszinierend, auch der Duft nach Kräutern war toll. Wir schlängeln uns auf der Georgischen Heerstraße immer höher und können nun schon die schneebedeckten Spitzen erkennen. 

Unser Ziel ist die Dreifaltigkeitskirche von Gergeti. Sie liegt direkt gegenüber dem dritthöchsten Berg Georgiens, dem Kasbek. Die Sage erzählt, dass hier Prometheus angekettet wurde, weil er unerlaubter Weise den Göttern das Feuer gestohlen und den Menschen gebracht hat.

Es ist eine schroffe, unwirtliche Gegend. Und auch im Mai säumen Schneeberge unseren Weg dorthin.

Mein Tipp: An diesem Tag sollten Sie sich unbedingt warm anziehen!

Am Schwarzen Meer

 

Ein ganz anderes Klima erwartet uns am Schwarzen Meer in Batumi.
Eine reiche Stadt, auch durch die Hilfe der türkischen Nachbarn, die dort viele Spielcasinos betreiben. Viele monumental hergerichtete Gebäude im Stadtzentrum, elegante Promenaden am Meer entlang und natürlich der botanische Garten.
Toll an einem Berghang gelegen, was immer wieder einen Blick auf das Meer zulässt. 

Mein Tipp: Auch an diesem Tag auf bequemes Schuhwerk achten!

Der kleine Kaukasus

Weiter südlich befinden sich die Gebirgszüge des kleinen Kaukasus. Ganz anders geartet – aber genauso spannend wie der nördliche Teil des Gebirges. Hier sind die Berge viel sanfter und es gibt mehr Vegetation.

Aber dazwischen liegt erst mal eine Grenze …
 

 

Der Grenzübergang liegt in 2150 m Höhe und da sind natürlich die Temperaturen und auch generell das Klima nicht so angenehm. Mit unserem großen Bus ging hier nichts mehr, wir mussten in kleine Transporter umsteigen. Die konnten die unendlich vielen Schlaglöcher besser umkurven. Es ist kein einfaches Leben hier oben, wie wir beim Blick in die Gehöfte längs der Straße sehen konnten.

Das Essen

Egal, ob wir in großen Restaurants oder kleineren Wirtschaften gegessen haben – es war immer vorzüglich. Frisch, liebevoll zubereitet und exzellent gewürzt. Und was es nicht alles gab: Super Fischgerichte, auch Kaviar stand mit auf dem Tisch, Fleisch am Spieß gebraten, aromatischen Käse, Tomaten, Gurken, Pasteten, Fladenbrot, gefüllte Weinblattröllchen … Es gibt vieles als Büfett, so dass man ordentlich von allem probieren kann.

Viel Zeit zum Fotografieren war nicht, man musste ja alles kosten. Und zwischendurch haben wir auch von Kiosken am Straßenrand probiert, z.B.  die bunten Schnüre: Walnusskerne, umhüllt von eingedicktem Traubensaft. Lecker, wenn auch ein bisschen süß.

In der Umgebung von Gori stehen am Straßenrand aufgefädelt jede Menge Verkaufsstände, die das landestypische, im Steinofen gebackene Zimtbrot verkaufen. Unsere georgische Reiseleiterin Natia kannte den besten Verkaufsstand und wir durften kosten: ganz lockerer, luftiger Teig mit einem wunderbaren Aroma.

Und das Trinken

Frisch gepresster Granatapfelsaft konnte man ebenfalls am Straßenrand kaufen. Der hat allen, die ihn probiert haben, wunderbar geschmeckt. Mit dem Probieren des beliebten Kognaks haben wir aber doch lieber gewartet, bis wir in Jerewan ankamen.

Beim Besuch in der Kognakfabrik haben wir erst mal sehr viel gelernt: Woher der Kognak seinen Namen hat; Wie man das Glas richtig anfasst; Warum man den Glaskörper erst eine ganze Weile in der Hand halten soll; Wie unterschiedlich doch 3jähriger und 10jähriger Kognak schmecken.

Nach der Theorie kam dann die Praxis und zwischendurch immer wieder etwas Schokolade zum Neutralisieren der Geschmacksnerven. Das war ein sehr genüsslicher Ausflug. 

Fotos, Fotos, Fotos

Es gab auf dieser Reise durch zwei Länder (Georgien & Armenien) wahnsinnig viel zu Fotografieren. Zum Glück ist die Zeit der Rollfilme vorbei, sonst hätten wir alle ein Problem gehabt. Das Objekt, dass von uns allen am meisten abgelichtet wurde - weil es uns immer wieder fasziniert hat -  ist der Berg Ararat. 

Laut der biblischen Sage ist hier die Arche Noah gestrandet und noch heute suchen Bergsteiger nach Resten der Arche. Dieser Berg ist das Nationalsymbol der Armenier, obwohl er seit 1921 nicht mehr zu deren Territorium, sondern zur Türkei gehört. Der Berg ist von vielen Stellen, vor allem von Jerewan und Umgebung zu sehen und immer wieder beeindruckend. Wir hatten auch das Glück tolles Wetter mit wolkenlosem Himmel zu haben.  

Auf Wiedersehen!

Wie immer: der Urlaub ist viel zu schnell vorbei. Wir fliegen von Jerewan zurück und können uns noch einmal vom Ararat zünftig verabschieden. Mit im Gepäck sind jede Menge Bilder, aber auch Eindrücke und Erkenntnisse über das Leben in diesen beiden Ländern. Alles Gute, Georgien und Armenien!

Fotos & Text von Ulrike Sandig

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