Barcelona mit „Gaudi“

Für uns heißt es auch dieses Mal – Treffpunkt Flughafen – froh gelaunte Reisegäste freuen sich auf unsere gemeinsame Reise in die Hauptstadt von Katalonien. Auf gehts nach Barcelona!

Tapas und Musik

Nach der Landung auf dem Weg zu unserem Bus tauchen wir schon mal in die lebhafte, kunterbunte Atmosphäre des Flughafens von Barcelona ein, der im Übrigen der zweitgrößte Spaniens ist.

Unser Bus bringt uns in die Stadt. Unser Hotel liegt sehr zentrumsnah und da es noch zeitig am Tag ist, beschließen wir schon mal kurz zu Fuß Wege und Umfeld zu erkunden und so hat es schon mal der eine oder andere auch bis zur „La Rambla“ geschafft.

Am Abend stärken wir uns dann mal schon für den kommenden Tag in einem der unzähligen Restaurants beim Tapas-Essen. Unser Restaurant liegt in der Nähe der ehemaligen Stierkampfarena „Las Arenas“, von außen immer noch der alten Zeit anmutend, birgt sie innen jetzt ein modernes Einkaufszentrum. Vom Dach hat man einen wunderbaren Blick auf den Hausberg Barcelonas, den Montjuïc, und auf einen kleinen Teil der noch stehenden Gebäude von der Weltausstellung 1928. Man sieht die venezianischen Türme und den Palau National, den damaligen spanischen Pavillon und der heute Nationalmuseum ist und natürlich auf den „Font Magica“ der magische Brunnen, der am Abend seine Fontänen zu unterschiedlicher Musik in vielfältiger Farbenpracht zu ganz verschiedenen Liedern tanzen lässt.

Zu Beginn natürlich immer der Song „Barcelona“, die olympische Hymne von 1992, die von Freddie Mercury und der katalanischen Sopranistin Montserrat Caballé gesungen wurde, gefolgt von Melodien aus Disney über Filmmusik und Melodien der 80er- und 90er-Jahre bis hin zu klassischer Musik. Verzaubert genießen wir diese grandiose Show.

Kultur und Geschichte

Am kommenden Morgen starten wir dann die große Entdeckungstour mit dem Bus zur Stadtrundfahrt, um Kultur, Geschichte und Traditionen dieser pulsierenden Stadt kennenzulernen. Immerhin kann sich Barcelona als einzige Stadt dieser Welt gleich mit 9 Bauwerken rühmen, die zum Weltkulturerbe gehören. Sieben davon zählen zu den Bauwerken von Antoni Gaudí. Zunächst geht es die Passeig de Gràcia hinauf, eine der wichtigsten Straßen hier, ein Prachtboulevard mit eindrucksvollen Sitzbänken und Laternen, gesäumt mit vielen Häusern des katalanischen Jugendstils.

So können wir auch einen Blick auf die „Casa Batlló“ werfen, ein Wohn- und Geschäftshaus, entworfen von Gaudí, mit einer farbenreichen Fassade, die die Legende des Heiligen Georgs wiedergibt, der auch der Schutzpatron von Katalonien ist. Einen kurzen Stopp legen wir an der „Casa Milà“ ein, die mit Spitznamen auch La Pedrera – der Steinbruch genannt wird, da es mit seiner unregelmäßigen Fassade, den vielen Vorsprüngen und der wuchtigen Masse schon von weitem ins Auge fällt.

Auch wir bestaunen dieses imposante Gebäude von Gaudí bei einem kleinen Rundgang, bevor wir weiter hinauf fahren nach EL Carmel. Unser Reiseleiter erzählt uns die Geschichte von Antoni Gaudí, der als Sohn eines Kupferschmiedes geboren wurde und durch seine rheumatische Erkrankung nicht wie andere Kinder spielen konnte und sich daher schon früh mit der Natur beschäftigte.

Ein verrücktes Genie

Auch beim Studium der Architektur zeichnete er sich nicht durch besondere Ergebnisse aus, nur im Zeichnen war er gut. Und so erhielt er zwar seinen Abschluss, auch der Direktor der Schule zweifelte sehr, belegt mit den Worten „Wer weiß, ob wir das Diplom einem Verrückten oder einem Genie gegeben haben – nur die Zeit wird es uns sagen!“ und die Zeit zeigt uns heute, welche grandiosen Bauwerke er geschaffen hat.

Tragisch aber auch sein Tod, er wurde auf dem Weg zu seiner letzten Arbeitsstätte der Sagrada Família von einer Straßenbahn erfasst und aufgrund seines verwahrlosten Aussehens für einen Bettler gehalten und daher viel zu spät versorgt, sodass er 3 Tage nach dem Unfall verstarb. Nach Bekanntwerden seiner Identität war die ganze Stadt in Trauer. Während dieser und anderer spannenden Geschichten haben wir unser Ziel erreicht. Vor uns erstreckt sich eine der schönsten Parkanlagen der Stadt, der Park Güell. Der Unternehmer Eusebi Güell war fasziniert von englischen Gartenanlagen und hat den Park als Auftrag an Antoni Gaudí vergeben.

Gaudí plante daraufhin eine Gartenstadt mit über 60 Villen. Sein Gedanke schon zur damaligen Zeit raus aus der Stadt, hinein in die Natur. Damals jedoch waren die Menschen noch nicht so weit und so wurden nur 3 Häuser gebaut, eines davon das Wohnhaus von Antoni Gaudí. Mit Betreten des Parks umgibt uns ein hügeliges Terrain, mit Stützmauern, Terrassen, die sich einzigartig in die Natur einfügen. Beeindruckt spazieren wir durch den Park, bewundern Blumen, Blüten, Bäume und beobachten die hübschen kleinen grünen Sittiche mit langen Papageienschwänzen die zwischenzeitlich auch in Barcelona ansässig geworden sind.

Und schon haben wir das Kernstück des Parks erreicht, die große Terrasse mit darunterliegender Markthalle. Hier bezaubern uns die vielfältigen Mosaike, die hier aus Restbeständen der umliegenden Keramikfabriken erstellt wurden. Natürlich nehmen wir auf der großen umlaufenden Bank Platz und genießen die Sonne sowie den großartigen Ausblick auf Barcelona. Und beim Abstieg über die große Drachentreppe streicheln wir natürlich auch noch den Park Güell Salamander, der ebenso aus Scherben verschiedener Mosaikfliesen grüßt.

 

Märchenhafte Architektur

Und schon weiter geht es auf unserer Entdeckungstour. Wir fahren durch das Gelände der Weltausstellung von 1928, mit kurzem Stopp am Palau National mit Ausblick auf die Stadt, vorbei am Deutschen Pavillon bis hin zum Olympia-Stadion, welches ebenso zur Weltausstellung erbaut wurde auch im Hinblick auf die Bewerbung der Stadt für die Olympischen Spiele 1936, die aber dann ja bekanntlich in Berlin stattfanden. Jedoch 1992 war es dann so weit, die Olympiade kommt nach Barcelona. Das Stadion wurde renoviert, die Außenmauern blieben erhalten, im Inneren jedoch wurde eine moderne Austragungsstätte geschaffen. Natürlich werfen auch wir einen Blick darauf. Im Umfeld befinden sich weitere olympische Austragungsstätten wie das Schwimmstadion.

Dann geht es weiter zum Hausberg Montjuïc. Von hier genießen wir den grandiosen Ausblick auf die Stadt und beobachten die Seilbahn, die von hier über die Stadt bis hinunter in den Hafen führt, auch eine Attraktion der Weltausstellung von 1928. Viel Zeit bleibt uns leider nicht, denn wir werden schon an der nächsten Station unserer Entdeckungsreise erwartet, das Wahrzeichen der Stadt, was wir schon von oben des Öfteren sehen konnten. Die „Sagrada Família“, Sühnenkirche der Heiligen Familie. Schon während wir auf diese immer noch unvollendete Basilika zugehen, sind wir beeindruckt von der Schönheit des Bauwerkes.

Wir sind angemeldet und können daher auch sofort durch die Tore in den ersten Innenhof. Unser Reiseleiter weiß zu berichten, dass Gaudí als er den Auftrag 1882 für diese Kirche erhielt, eine 5-schiffige Basilika mit 18 Türmen plante. Es sollte sein letztes Bauwerk sein, aber schon damals, wenn er auf die Bauzeit angesprochen wurde, entgegnete er immer „Mein Kunde hat keine Eile.“ Seine eine Anspielung auf Gott. Nun stehen wir vor der beeindruckenden Geburtsfassade, an welcher Gaudí noch selbst mitgewirkt hat, und lauschen den Erklärungen unseres Reiseleiters. Nach dem Tode von Gaudí und die Vernichtung etlicher seiner Baupläne wird die Kirche jedoch trotzdem in seinen Sinnen weitergebaut. So beeindrucken uns die verschiedenen Baustile, immer mit der Natur verbunden, wie auch an den Eingangstoren ersichtlich, welche mit Blütenblättern, Efeu und Lilien und dazwischen immer wieder kleinere Insekten wie Marienkäfer, Fliegen, Wespen, Grashüpfern oder auch Ameisen verziert sind. Im Innenraum, der in der Form eines Kreuzes gebaut ist, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir sind umgeben von Säulen, die wie Bäume aussehen, die großen Buntglasfenster tauchen alles in wunderschöne Rot-, Grün-, Blau- und Gelbtöne. Dieses Spiel von Licht und Farben lässt alles bei Sonnenuntergang in Regenbögen erstrahlen. Andächtig wandeln wir durch die Kirche, die im Übrigen durch Papst Benedikt VI 1988 zur Basilika geweiht wurde.

Auf unserem Rundgang begeben wir uns auch in die Krypta wo Antoni Gaudí begraben ist. Obwohl wir hier hätten noch Stunden zubringen können, verlassen wir die Sagrada Família durch das Tor zur Passionsfassade und werfen noch einen Blick zurück und spazieren die Straße hinauf bis zum Hospital San Pau, einer Krankenhausanlage, eine Stadt in der Stadt, welche im 14. Jahrhundert von einem anderen aber auch sehr bekannten Architekten der Zeit Lluís Domènech i Montanefür die Armen gebaut wurde. Hier verstarb auch Antoni Gaudí. Heute zählt diese Anlage ebenso zum Weltkulturerbe. Wir genießen noch etwas Freizeit, bevor unsere Stadtrundfahrt noch über das Gelände der 1. Weltausstellung in Barcelona im Jahre 1888 mit verschiedenen Gebäuden aus dieser Zeit vorbei am Parc de la Ciutadella, der heute ein wahrliches Skulpturen-Museum unter freiem Himmel ist und natürlich am Triumphbogen der den Eingang zur damaligen Weltausstellung symbolisierte, zu Ende geht.

Was für ein Tag! Jetzt heißt es erst mal im Hotel entspannen, bevor am nächsten Tag unsere Erkundungstour durch diese beeindruckende Stadt weitergeht.

Gärten und Paläste

Am Morgen erwartet uns schon unsere Reiseleiterin Susanne. Sie führt uns zur nächsten Metro-Station und ja, nun lernen wir erstmal, wie man sich auch unterhalb der Stadt fortbewegen kann. So beginnt unser heutiger Stadtrundgang mit einer Metrofahrt. Angekommen im gotischen Viertel, dem ältesten Stadtteil der Stadt spazieren wir durch ein Labyrinth von kleinen verwinkelten Gässchen bestaunen wir die Jahrhunderte alten Häuser, und erfahren, dass hier schon durch die Römer eine Kolonie gegründet wurde, wovon es noch verschiedene Ausgrabungsstätten unter der Stadt gibt. Unsere Zeit reicht leider nicht, um alle zu besichtigen, also spazieren wir weiter bis zum „Palau de la Música“ dem „Garten der Musik“ von uns schon bekannten Architekten Lluís Domènech i Montaner, auch er gehört heute auch zum Weltkulturerbe.

Uns beeindruckt die prächtig geschmückte Fassade mit verschiedenen Mosaiken im Blumenmuster. Aber auch die Büsten großer Meister wie Beethoven, Bach und Wagner zeugen vom Musikgeschmack der damaligen Zeit. Vom Inneren überwältigt, erklärt uns Susanne, dass hier nicht die Reichen, sondern eher das Bürgertum als Gäste willkommen waren und dass der überaus reich geschmückte Konzertsaal zu den beeindruckendsten der Welt gehört. Wir betrachten nur die Abbildung, denn es geht weiter, zum Königspalast, bevor wir diesen jedoch erreichen kommen wir noch an einer alten Mauer, aber mit einem wahren Fotokunstwerk vorbei, zusammengesetzt aus über 4000 Kacheln, die ursprünglich als Postkarten an eine spanische Tageszeitung geschickt wurden, „nach jedem Kuss wird die Welt neu geboren“ wird es daher bezeichnet.

Im mittelalterlichen Königspalast angekommen erzählt uns Susanne, dass hier das Königshaus von Aragón geherrscht hat und hier Kolumbus nach Rückkehr von seiner ersten Amerika-Reise von Isabella von Kastilien im großen Saal empfangen wurde. Wir staunen nicht schlecht. Aber schon geht es weiter, nun in Richtung La Rambla, aber natürlich gibt es noch einen kurzen Stopp an der Kathedrale La Seu, die der Märtyrerin Santa Eulàlia, der Schutzpatronin von Barcelona gewidmet ist, und am alten Rathaus der Stadt. Hier haben wir sogar das Glück zu beobachten, wie ein Menschenturm gebaut wird, eine echte katalanische Tradition. Und dann endlich haben wir sie erreicht, die „Las Ramblas“, wo es sehr turbulent zugeht.

Wir lauschen den Erklärungen von Susanne und spazieren die 1,3 km lange Straße vom Plaça Catalunya hinunter, vorbei an vielen interessanten Gebäuden u.a. der alten Markthalle, natürlich auch ein kleiner Stopp am Canaletes-Brunnen, der Platz, an dem der Barcelona-Fußball-Verein seine Sportsiege feiert. Und dann haben wir das Kolumbus-Denkmal erreicht, welches auch zur Weltausstellung 1988 eingeweiht wurde. Susanne erklärt uns, dass man von ganz oben, also quasi neben Kolumbus einen wunderbaren Ausblick über die gesamte Stadt hat. Unsere Füße sind jetzt doch etwas müde und so kommt eine Hafenrundfahrt gerade richtig und wir genießen noch besondere Ausblicke vom Wasser aus auf die Stadt, bevor wir dann unsere Freizeit und den Abend ganz individuell erleben.

Montserrat

An unserem letzten Tag steht Freizeit oder ein Ausflug nach Montserrat auf dem Plan. Viele von uns wollen natürlich das im Hinterland von Barcelona liegende spirituelle Zentrum, den heiligen Berg mit dem Kloster und der weltberühmten schwarzen Madonna kennenlernen. Also starten wir mit unserer Reiseleiterin Susanne, dieses Mal mit dem Zug.

Wir sind mit Audiosystemen ausgestattet, so kann niemand verloren gehen und wir können ganz entspannt den Geschichten von Susanne lauschen. Wir erfahren, dass Montserrat der zersägte Berg heißt, und genau dieser Anblick liegt vor uns; es ist beeindruckend, wie auch viele andere Motive aus Fels, geschaffen von der Natur, zu erkennen sind. Aber jetzt erwartet uns ein weiterer Höhepunkt der Anreise; wir steigen um in die Zahnradbahn und erreichen mit weiteren spektakulären Ausblicken das beeindruckende Kloster, mitten hinein in einen Felsen gebaut. Gemeinsam machen wir noch einen Spaziergang bis zur Klosterkirche – wo uns Susanne noch von den vielen Wundern berichtet, die hier geschehen sein sollen, weshalb es auch heute noch eine bekannte Pilgerstätte ist. Und dann haben wir auch gleich nochmal Glück und erleben einen Auftritt des weltbekannten Knabenchores von Montserrat. Was für ein Erlebnis.

Nun haben wir Zeit, ganz individuell alles zu entdecken. Die einen wollen die Schwarze Madonna aus der Nähe sehen, andere gehen Wandern oder genießen den Ausblick bis hin nach Barcelona und probieren die kulinarischen Spezialitäten des Klosters. Dann geht es schon wieder zurück. Ein Tag inmitten grandioser Natur in spiritueller Umgebung liegt hinter uns.
 

 

Adios Barcelona

5 Tage haben wir nun Barcelona erkundet. Wir haben viel Gaudi erlebt und sind von Weltausstellung zu Weltausstellung gereist, aber auch Freizeit hatten wir trotz unserer vielfältigen Entdeckungstouren immer genug und konnten ganz entspannt das eine oder andere noch auf eigene Faust erkunden. Vom Hard Rock Café, dem Picasso-Museum, dem Stadion vom FC Barcelona bis hin zur bekannten Shopping-Meile mit ihren über 35.000 Geschäften.
Doch jetzt sind nicht nur unsere Koffer gepackt, auch unsere Köpfe sind voll mit den Erlebnissen dieser Tage und es geht wieder zurück nach Hause. Für viele von uns ist jetzt schon klar, Barcelona ist nicht nur eine Reise wert und der eine oder andere denkt jetzt schon auf ein Wiedersehen mit dieser faszinierenden Stadt nach.

Ihre Reiseleiterin Melitta Liebermann

 

Text und Fotos von Melitta Liebermann


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