Arles – eine moderne, über 2000 Jahre alte Stadt

Arles liegt am südlichen Ende der Rhône, kurz bevor die sich ins Mittelmeer ergießt. Die Stadt wird auch als ‚Tor zur Camargue‘ bezeichnet. Während die Camargue sandiges und sumpfiges Schwemmland ist, liegt die Altstadt von Arles auf einem Hügel oberhalb des Flusses.

Der Stier und der Mensch

Auf diesem Hügel bauten schon die Römer. Überreste wie eine Arena oder ein antikes Theater zeugen von der Wichtigkeit der Stadt im Römischen Reich. Die Arena ist gut erhalten und wird auch heute noch genutzt. Hier treffen sich die Stierkämpfer. Bei diesem Stierkampf auf provenzalische Art wird der Stier nicht getötet. Hier geht es um Kraft, Geschicklichkeit und Intelligenz von Stier gegen Menschen.

Eine kleine Trophäe wird zwischen den Hörnern eines Stieres befestigt, die die Kämpfer erringen müssen. Es ist ein – manchmal gefährliches – Spiel. Der Stier lernt – und wenn er die Menschen überlistet, ist er der unangefochtene Star der Manege. Dem Züchter eines solchen Stieres aus der Camargue winkt großes Renommee.

Vom Glauben zur Kunst

Früh hielt das Christentum Einzug in Arles, und im 12. Jahrhundert wurde die Kathedrale mit beeindruckendem Kreuzgang gebaut. Still und abgeschieden geht es in den gewölbten Gängen zu. Säle, manche mit Ausstellungen, liegen an den Gängen – und ein Treppenhaus. Denn dieser Kreuzgang ist zweistöckig – ungewöhnlich!

Um Arena und Kathedrale ziehen sich die mittelalterlichen Gassen, in denen sich viele kleine Läden befinden. Immer wieder öffnen sich kleine Plätze. Dort laden Cafés, Bars und Restaurants mit Tischen im Freien unter Platanen zum Verweilen ein.

Auch van Gogh hat es nach Arles verschlagen. Ein gutes Jahr lebte er in der Stadt, wo er über 150 Gemälde schuf. Auch wenn das Hospital, in dem van Gogh wegen seines halb abgeschnittenen Ohres behandelt wurde, heute kein Krankenhaus mehr ist, lohnt sich dennoch ein Besuch. Es ist der farbenfrohe Hof mit seiner üppigen Blumenpracht, der besonders attraktiv ist. Von hier kann man auf Spurensuche zu Van Gogh in Arles starten.

Moderne in Arles

Ja, und dann hat man in diese traditionsreiche Stadt einen modernen Turm gesetzt. Erst im Jahr 2021 wurde dieser Turm am Rande der Altstadt in gewagter Architektur eröffnet. Man hat die heruntergekommenen Gebäude einer ehemaligen Eisenbahn-Fabrik neu gestaltet zu einem Kulturprojekt. Der 56m hohe von Frank Gehry entworfene Turm ist schon von weitem zu sehen. Hier spiegelt sich das Licht des Südens – das Licht, das im 19. Jahrhundert so viele Künstler - u.a. auch Van Gogh - in die Provence zog.

Heute haben Sie mit SZ-Reisen die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil über die Stadt Arles und die Region Provence zu bilden.  

Zwiebelsuppe als Vorspeise

Wir möchten Sie auch kulinarsich mit der französischen Küche verwöhnen und was bietet sich da nicht besser an, als eine feine Zwiebelsuppe?

Hier das Rezept, erprobt und hundertfach gekocht.

Zutaten:

800 g Zwiebeln

80 g Butter

1 EL Öl

1 TL Salz

3 EL Mehl

2 Liter Rinderfond 

100 ml trockener Weißwein

1 Schuss Cognac

1 gute Prise Zucker

1 Baguette

200 g geriebener Gruyère

Die Butter und das Öl auf kleiner Hitzestufe in einem großen Suppentopf erhitzen. Währenddessen die Zwiebeln pellen und in feine Ringe schneiden. Die Zwiebeln hineingeben, den Deckel aufsetzen und etwa 15 Minuten lang dünsten lassen. In dieser Zeit 1-2 mal umrühren.

Die Hitze ein wenig hochschalten, bis maximal mittlere Hitze. Salz und Zucker auf die Zwiebeln streuen und nun für mindestens 30 Minuten bräunen. Dabei immer wieder mit einem Holzlöffel umrühren und nicht anbrennen lassen.

Wenn alle Zwiebeln schön gleichmäßig tiefbraun sind, den Fond in einem anderen Topf aufkochen. Dann mit einem Esslöffel das Mehl über die Zwiebeln streuen, mit dem Kochlöffel umrühren und wieder 2-3 Minuten unter rühren und bräunen lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die kochende Brühe aufgießen (bitte aufpassen – heiß!). Den Wein dazu geben, den Deckel aufsetzen und die Suppe 45 Minuten kochen lassen. Am Anfang etwas aufpassen, dass nichts überkocht.

Den Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann das Baguette in Scheiben schneiden und auf dem Backblech auslegen. Das Brot darf jetzt in den Ofen wandern und dort so richtig schön trocknen und bräunen lassen, etwa 20 – 30 Minuten, ab und zu nachschauen. Während das Baguette bräunt, den Gruyère reiben.

Wenn die Suppe fertig ist, mit Salz abschmecken, falls nötig. Den Deckel abnehmen und die Suppe etwa 10 Minuten stehen lassen. In der Zeit den Käse auf die Baguettescheiben streuen. Scheiben wieder in den Ofen schieben, die Temperatur hochdrehen (am besten die Grillfunktion oder nur Oberhitze verwenden) und das Brot überbacken.

Vor dem Servieren den Cognac in die Suppe rühren. Nun die Baguettescheiben in die Suppenteller oder -schüsseln legen und mit Suppe übergießen. Natürlich kannst du die Croutês auch separat servieren, aber man solltes es zumindest mal traditionell versuchen. Sollte Käse übrig geblieben sein, einfach über die Suppe streuen.

Bon appetit!

 

Bilder und Text von Astrid Lang


0 Kommentare

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

* Diese Felder sind erforderlich