Die Provence - beim Gedanken an diese südlich gelegene Region in Frankreich fallen einem doch sofort die Lavendelfelder ein.

Das diese Gegend noch viel mehr zu bieten hat, als verführerisch duftende Blumenfelder erfahren Sie von unserer bezaubernden Reiseleiterin Astrid Lang im dritten und vorerst letzten Teil unserer Frankreich Serie: Frankreich - Provence - Teil 3.

Zwischen Städten und Palästen

Blauer Himmel über blauem Meer – schon Ende des 19. Jahrhunderts zog es Künstler in den Süden Frankreichs. Sie waren fasziniert von dem klaren Licht! Ihre Spuren sind heute noch vielfach zu finden, sei es von Paul Cezanne in Aix-en-Provence oder von Vincent van Gogh in Arles.

Die Provence kann man in drei Gebiete unterteilen. Da ist zunächst das Tal der Rhône. Das mündet im Süden in die Camargue. Und dann ist da noch der Teil am Südhang der Seealpen mit Blick Richtung Mittelmeer.

An den Ufern der Rhône liegen einige Hauptorte der Provence. Da ist zunächst Avignon zu nennen. Die Stadt ist nicht nur durch ihre Brücke bekannt, sondern vor allem durch den Papstpalast. Im 14. Jahrhundert residierte der Papst für 67 Jahre nicht in Rom, sondern in Avignon. Er hat sich einen riesigen Palast bauen lassen, der heute Museum ist. Viele Touristen zieht es in das von einer Mauer noch fast vollständig umgebene Zentrum Avignons mit dem Papstpalast.

Arles ein Stückchen weiter südlich gelegen gilt als ‚Tor zur Camargue‘. Schon unter den Römern vor über 2000 Jahren stieg es zu einer wichtigen Stadt auf. Imposante Bauten zeugen davon wie z.B. die Arena. Am höchsten Punkt der Stadt gelegen wird sie auch heute noch genutzt.

Rinder und Pferde

Die Camargue ist ein flaches Schwemmland, das mal sandig, mal sumpfig ist. Es hat eine eigene Flora und Fauna. Wein-, Reisanbau und Stierzucht sind hier vorherrschend. Auf einer Fahrt durch die Camargue können wir nicht nur die dunklen Stiere mit den typischen Kuhreihern um sie herum sehen, nicht nur die weißen Camargue-Pferde, sondern auch Flamingos.

Richtung Meer, wo man Salz gewinnt, staksen sie durch flache Gewässer. In Saintes-Maries de la Mer ist man am Mittelmeer angekommen. Der Ort bietet dem Touristen viel, z.B. Läden mit Kunsthandwerk, einladende Gaststätten, eine Kirche, der man auf’s Dach steigen kann, einen Strand zum Baden, eine Arena mit Stierkämpfen oder auch die Möglichkeit einer Bootsfahrt durch die flache Landschaft.

Mondäne Schiffe und harte Arbeit

Ganz anders ist der Charakter der Provence weiter östlich. Die bergige Landschaft ist geprägt durch Kork- und Steineichen. Vom Mittelmeer steigen die Berge manchmal steil, manchmal gemächlich an. Dörfer schmiegen sich an die Südseite der Seealpen, der Sonne zugewandt, vor den kalten Winden aus dem Norden durch die hohen Berge geschützt.

In den Häfen z.B. Saint-Tropez bewundern wir die mondänen Jachten und in den Bergdörfern die gepflegten Gassen mit ihrem breiten Angebot an hochwertigem Kunsthandwerk in den Läden. Hier waren die Menschen früher arm. Über Jahrhunderte rangen sie dem kargen Boden mehr schlecht als recht einen Unterhalt ab. Das prägte die Architektur, wie man z.B. an den ‚Borries‘ in Gordes sehen kann. Viel Steine gab’s und wenig Brot. Aber Menschen sind erfinderisch. Und so fingen sie an, den echten Lavendel zu pflücken. Zunächst verwendete man die Essenz im eigenen Haus, sei es als Duftstoff oder Heilmittel. Dann entstand eine eigene Industrie. Heute kultiviert man in der Region eine breite Palette an Pflanzen. ‚Kräuter der Provence‘ sind in der Küche ein Begriff. Und der Ursprung der europäischen Parfümindustrie liegt in dem provenzalischen Ort Grasse. Lavendel wird heute auf großen Feldern angebaut. Eines dieser Gebiete ist um das Kloster Senanque herum. Das Bild von blühendem Lavendel vor den abgeschiedenen Klostergebäuden steht exemplarisch für die Provence.

Neben Düften gibt es auch Farben in der Provence. Im kleinen Ort Rousillon haben schon die Römer Ocker abgebaut. Bis 1930 wurde hier ockerhaltige rote Erde für die Farbherstellung gewonnen. Heute genießen Touristen den Blick auf die roten Fassaden der Häuser und laufen den Ockerlehrpfad ab. Intensive Rottöne prägen die Landschaft.

Lebensglück in Frankreich

Ein weiterer der schönsten Orte Frankreichs ist Les Baux. In der Nachbarschaft war das Mineral Bauxit gefunden worden, welches man nach dem Ort benannt hat. Les Baux liegt auf einem Gipfelrücken mehr als 200 m oberhalb der Umgebung. Ganz oben befindet sich die große Fläche einer Burgruine.  Gegen ein geringes Entgelt kann man der Ruine einen Besuch abstatten und dabei einen weiten Blick Richtung Mittelmeer genießen. Nicht nur der Ort ist attraktiv, sondern auch das Produkt der Umgebung mit seinen vielen Olivenbäumen - das Olivenöl von Les-Baux-de-Provence wird hoch gelobt. Neben den Ölen werden auch Olivenpasten angeboten – als Brotaufstrich auf frischem Weißbrot einfach köstlich!

Ein weiteres Highlight ist die ehemalige provenzalische Hauptstadt Aix-en-Provence mit ihren eleganten Villen und der großen Universität. Die Stadt hat statistisch Sonne an etwa 300 Tagen im Jahr! Das zieht nicht nur viele Studenten an. Hier spürt man par excellence das südliche entspannte Lebensgefühl!

Und ganz im Osten der Provence gleich an der Grenze nach Monaco liegt Nizza mit seiner quirligen Altstadt. Läden, Bars und lebhafte Märkte laden zum Bummeln und Schauen ein. Hier treffen sich das Meer und die Berge, Strände und Architektur, diverse Museen und französische Lebensart.

Die Provence hat so viel zu bieten. Doch auch direkt daneben laden Highlights zum Verweilen ein. Da ist zunächst das UNESCO-Welterbe der Pont du Gard. Die Römer schufen vor 2000 Jahren eine Wasserleitung, deren Brücke über den Fluss Gardon heute noch steht – auch heute noch beeindruckend! Ganz in der Nähe befindet sich das charmante Uzès mit seinem von Arkaden umstandenen großen Marktplatz.

Jeden der oben erwähnten Orte können Sie auf der Busreise ‚Provence und Côte d’Azur‘ von sz-Reisen anschauen. Neben den Städten und Dörfern, neben Landschaft und Meer halten wir auch an dem Lavendel-Museum und lassen uns die Hintergründe der Herstellungsweise erklären.

Ein breites Potpourri an verschiedenen Sehenswürdigkeiten wartet auf Sie!

Französische Johannisbeer-Tarte zum Dessert

Was krönt ein gutes Essen besser als ein leckerer Nachtisch? Genau, nichts. Deswegen überlassen wir Ihnen heute ein altes Familierezept zum nachbacken. Viel Vergnügnen und bis bald auf Ihrer nächsten Frankreich Reise mit sz-Reisen.

Zutaten Teig:

200g Mehl

1 Ei

1 Prise Salz

75g Zucker

Schalenabrieb einer halben Zitrone

25g geschälte, grob gehackte Mandeln

80g Butter

Mehl zum Ausrollen, Butter zum Einfetten

Zutaten Füllung:

2 Eigelb

50g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

2 EL Sahne

125g geschälte, grob gehackte Mandeln

50g Rosinen

750g Johannisbeeren

Zum Bestreuen:

Ca. 70g Zucker

Arbeitsschritte:

Die Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verarbeiten. Zugedeckt eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Den Teig auf einer bemehlten Fläche 1cm dick zu einer runden Platte ausrollen. Springform von 24cm Durchmesser einfetten. Teig hineingeben und am Rand etwa 2cm hochdrücken.

Für die Füllung Eigelbe, Zucker, Vanillezucker und Sahne verquirlen. Mandeln untermischen. Die gewaschenen, abgetrockneten Rosinen zugeben. Masse auf dem Tortenboden verteilen.

Johannisbeeren waschen. Beeren mit einer Gabel von den Rispen streifen. Auf dem Kuchen verteilen.

Den Kuchen im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene bei 180° für 40 Minuten backen.

Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und aus der Form lösen. Den Kuchen mit der Hälfte des Zuckers bestreuen und vollständig auskühlen lassen. Den restlichen Zucker draufstreuen.

 

Bilder und Text von Astrid Lang


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