"Wandern wie auf Winnetous Fährte" - Was hat das denn mit Kroatien zu tun? Ganz einfach: Hier können Sie die berühmten Schauplätze der Verfilmung von "Der Schatz im Silbersee" aktiv erkunden. 

Aber damit nicht genug: Neben traumhaften Wanderungen warten auf dieser Reise auch hübsche Städtchen und vieles mehr - Los geht`s!

Anreise und Vorfreude

Am ersten Tag steht natürlich erstmal ein Flug auf dem Plan. Wir flogen ab Dresden bis Frankfurt und von dort bis Split. Irgendwie war es doch schon ein Vorgeschmack auf die Wanderreise, denn wir wanderten im Flughafen Frankfurt hin und her, her und hin, weil wir leider bis zum Anschlußflug 4,5 Stunden Aufenthalt hatten.

Aber irgendwie vergingen die auch und 21:15 Uhr erreichten wir, nach einer längeren Busfahrt, unser Hotel. Man bat uns, gleich eine „Pyramide“ auf die Teller zu bauen, denn das Buffett sollte schon längst abgebaut sein . Aber was solls: wir waren da, wir hatten alle Koffer, wir waren satt und wir fielen total müde in unseren schönen Zimmern einfach in die Betten.

Paklenica-Nationalpark und Küstenstadt Zadar

Robert, unser Wanderleiter, hatte uns bereits bei der Anreise für den heutigen Tag auf feste Wanderschuhe und Stöcke hingewiesen und so fuhren wir um 9:00 Uhr zum Paklenica-Nationalpark. Paklenica, auf kroatisch: kleine Hölle war eine große Hölle und wir kamen gleich an diesem ersten Tag ganz schön ins Schwitzen. 2,5 Stunden nur bergauf, aber atemberaubende Felsformationen, Schluchten und Grotten.

Und nach gefühlten, nicht beschriebenen Höhenmetern erreichten wir ein ganz uriges Forsthaus und dort gab es eine Erbsensuppe, die meine Großmutter nie besser gekocht hat. Auch ein Bierchen wurde getrunken. Trinkwasser füllten wir an den vielen gekennzeichneten Quellen des Weges auf. Und den Abstieg, mit Blick auf die 400m hohen Felswände schaffte jeder. Wir hatten 4 Stunden Wanderung in den Beinen und in unseren Fotoapparaten Fotos von einer einmaligen Flora und Fauna und bizarren Felsformationen.


Nachmittags fuhren wir dann nach Zadar und unser Reiseleiter führte uns durch die römischen und venezianischen Ruinen dieser, auf einer Halbinsel gelegenen kroatischen Stadt an der dalmatinischen Küste.

Auf Winnetous Fährte

In unserer Reisebeschreibung stand, dass wir heute Schusters Rappen gegen Häuptlings Mokassins tauschen sollen. Drehort der Winnetou-Filme, der Nationalpark Plitvizer Seen.

Natürlich hatten wir wieder unsere Bergschuhe an und wanderten durch den ältesten Nationalpark Kroatiens. Nicht nur die grandiose Landschaft begeisterte uns, sondern auch die ungezählten großen und kleineren Wasserfälle und die stufenförmigen türkisfarbenen Seen. Unsere Wanderung wurde unterbrochen durch eine Fahrt mit einer kleinen Bergbahn, unser Bergführer nannte sie „das Papa Mobil“ und einer Bootstour über den Kozjak-See. Und, übrigens ist der „Schatz im Silbersee“ in Plitvize und wir haben diese Bucht gefunden, aber den Schatz nicht. Aber an der Anlegestelle vom Koziak-See gab es genug Schätze lukullischer Art zu kaufen.

Kein Wunder, dass dieses Stück Erde zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört und wir waren mittendrin. Einfach gigantisch.

Ausflug mit dem Schiff

Alle Gäste hatten den fakultativen Schiffsausflug zum Nationalpark Kornaten gebucht. Auch heute war der Wetterbericht wieder viel grauerlicher, als es wirklich war. Und Wanderer haben immer eine gute, funktionelle Ausrüstung dabei. Allerdings starteten wir heute bereits 7:30 Uhr, aber für das Frühstück im Hotel kein Problem.

Unser erster Schiffstopp war die unbewohnte kroatische Insel Levrnaka. Die Insel liegt vor der Südwestküste der Insel Kornat und trotz eines Begrüßungsschnapses auf dem Schiff erklommen wir die höchste Erhebung in 117 Metern Höhe. Was war das wieder für ein Geröll unter unseren Füßen, keine Wege, nur Pfade. Aber pünktlich mittags waren wir zurück und auf dem Schiff erwarteten uns eine viel zu große Portion Fisch und Hähnchen und natürlich der wohlschmeckende kroatische Wein. Der zweite Stopp war im Naturpark Telascica und gegen Nachmittag kamen wir in Petrcane an, ein Dorf in der Gespanschaft Zadar in Kroatien. Und es war zum Abschluss dieses, wieder herrlichen, Ausfluges nicht verwunderlich, dass wir uns alle noch ein „Ledo“ Eis kauften. Laut unserem Reiseleiter das beste aus Dalmatien. Gegen 18:00 Uhr waren wir schließlich wieder in unserem Hotel.

Naturschauspiel Krka-Nationalpark

Heute hieß es, die Koffer mit in den Bus laden und wir wußten bereits, dass unser zweites Standorthotel überbucht war und wir einen neuen Zielort hatten.

Als erstes fuhren wir nach Sibenik und während der Fahrt sahen wir tiefe Schluchten und eine Unzahl von Miesmuschelzucht. Unser örtlicher Reiseleiter erklärte uns die Sehenswürdigkeiten von Sibenik interessant und detailliert. Vor seinem Wissen zogen wir währen der bisherigen Reise täglich den Hut.

Weiter ging es dann zur Klosterinsel Visovac. Wir kamen uns vor, wie auf einer Fahrt durch den Arizona, eine Busfahrt durchs Winnetouland. Die Klosterinsel konnten wir nur von oben sehen. Noch heute leben darauf Augustinermönche und mit wenigen Booten könnte man zu der Insel fahren.

Aber auf unserem Plan stand von dort aus eine weitere Wanderung durch den Krka-Nationalpark. Und so, wie wir bei Busausstieg unsere Regencapes angezogen hatten, so zogen wir sie nach einer kurzen Weile wieder aus. Unsere Wanderung war wieder ein einzigartiges Naturschauspiel und unsere Gäste ließen es sich nicht nehmen, auch den Aussichtspunkt, 220m über dem Meeresspiegel zu erklimmen. Ganz oben, in einer Grotte begegnete uns auch ein Urzeitmensch. Der Abstieg ging über unzählige Holzstufen, von wo man aus immer wieder wunderbare Blicke hatte und am Ende unseres Wanderweges machten wir Halt in einer liebevoll restaurierten Wassermühle. Und jeder hatte wieder das Fotomotiv vom Wasserfall Roski Slap bei Skradin. Die Mühen dieser Wanderung hatten sich wieder gelohnt.

Unser neues Standorthotel war ein fünf-Sterne – Hotel und vom Feinsten. Schade nur, dass es heute Roberts letzter Tag mit uns war, ein Reiseleiter und Wanderführer der Superklasse.

Biokovo-Massiv - Omis - Cetina-Schlucht

Heute begrüßten wir Natasa und mit ihr fuhren wir in das Biokovo-Massiv. Es waren wieder 900 Höhenmeter zu erwandern, aber nach dem steilen Aufstieg boten sich wieder atemberaubende Blicke runter zur Adriaküste. Und ganz oben, auf einem Aussichtsplateu befand sich eine ganz normale Schaukel. Das war eine Gaudi und Fotomotiv für die Daheimgebliebenen. Unsere Gruppe schaffte wieder fit und mit guter Laune die doch anstrengende Tour von 3 Zeitstunden.

Unser Bus wartete bereits am Fuße des Biokovo-Naturparkes und fuhr mit uns nach Omis. Ein kleines Städtchen im Süden Kroatiens. Es liegt an der Mündung der Cetina ins adriatische Meer und war Ausgangspunkt für unsere Bootsfahrt in die Cetina-Schlucht. Unser Boot tuckerte auf dem Fluss Cetina und links und rechts gab es unberührte Natur. Selbst Schildkröten haben wir gesehen. Entspannung für Geist, Seele und unsere Füße.

Danach ging es wieder in unser Hotel und einige Gäste nutzten noch ein Bad im Pool oder in der Adria und unser vorzügliche Buffett ließ diesen gemeinsamen Abend wieder zufrieden ausklingen.

Letzter Wandertag: Insel Brac

Nun ging uns langsam die Luft aus und unser letzter Wandertag stand auf dem Plan. Wir fuhren mit der Fähre auf die Insel Brac und unser Bus brachte uns auf auf den „Vidova Gora“ den höchsten Punkt der Insel. Leider stand das Gipfelkreuz völlig im Nebel, so dass wir zügig den Abstieg wählten. 700m ging es immer bergab, aber die Gebirgswelt und vor allem die Vielfalt der blühenden Pflanzen begeisterten uns wiederholt aufs Neue. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um an dem karstigen Küstenstreifen zu einem traumhaften Sandstrand zu laufen. Unsere Fähre wartete bereits.

Übrigens soll die Insel Brac die erste Insel von Europa gewesen sein, auf der es Kaugummi und Süßigkeiten gab. Uns schmeckte vorerst wieder das Eis.

Ein schöner Ausklang

Ein Urlaub hat auch ein Ende und so wurden heute unsere Koffer wieder in den Bus verladen. Leider befanden sich heute auch darin unsere Wanderschuhe und Wanderstöcke und manches durchgeschwitzte T-shirt. Trotz aller schlechter Wetterprognosen – unsere Regenkleidung blieb weitgehendst ungenutzt. Oftmals war es nur bewölkt und es wehte ein kalter Wind.

Da unser Flugzeug erst zum späten Nachmittag startete, hatten wir noch Zeit und Gelegenheit die beiden Städte Split und Trogir anzuschauen. Unsere Natasa war eine gute Wanderleiterin und eine exzellente Stadtführerin. Viel zu schnell vergingen diese beiden Stadtführungen. Viel zu schnell verging dieser Urlaub.

Es war eine richtig gute Truppe von 15 Gästen. Wir wanderten gleichmäßig, rücksichtsvoll und zügig und keine unserer Tageswanderungen musste durch eine alternative, leichtere Wanderung ersetzt werden. Wir kamen als Gäste und gingen als Freunde.

Fotos & Text von Birgit Schütz
 


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